04.10.2024 | DR. CALIGARI (US 1989, Stephen Sayadian)
US 1989, R: Stephen Sayadian, D: Madeleine Reynal, Fox Harris, Laura Albert, 80′, OmeU, DCP
Sexuell verwirrt und stilistisch aus den Fugen geraten, zeigt diese psychedelisch-surrealistische Neo-Noir-Bearbeitung des deutschen Expressionismus-Klassikers von 1920 Laura Albert als Frau Van Houten – eine Dame, deren Libido gefährlich außer Kontrolle geraten ist. Es gibt nur einen Ort für sie: die Caligari-Nervenheilanstalt. Madeleine Reynal spielt Dr. Caligari, die Enkelin des ursprünglichen Doktors, deren eigene Experimente in der Psychosexualtherapie sie an den Rand einer radikalen Behandlung mit Hormonaustausch gebracht haben. Nachdem sie den sexuell unterdrückten Ehemann von Frau Van Houten unter Drogen gesetzt und eingesperrt hat, will Caligari die Gehirnflüssigkeit der unheilbar nymphomanischen Frau Van Houten extrahieren und in den Kopf eines kannibalischen Serienmörders (John Durbin) injizieren, der der Elektrokrampftherapie verfallen ist. Was kann da schon schief gehen?
Mit dem aufsehenerregenden Bühnenbild von Stephen Sayadian (NIGHT DREAMS, CAFÉ FLESH), der üppigen Synthesizer-Musik von Mitchell Froom und den von Jerry Stahl (PERMANENT MIDNIGHT) geschriebenen Dialogen wirft DR. CALIGARI eine schmutzige Bombe auf die Familienwerte der Reagan-Ära. Der Film parodiert sowohl die Massenmedien als auch die Popkultur durch eine Reihe von inszenierten Zitaten, die ebenso exquisit gestaltet wie sexuell aufgeladen sind.
Fr 4. Okt | UT Connewitz |
22:00 Uhr | Mit einem anschließenden Gespräch mit Daniel Bird (Autor und Kurator) € 7 (6 ermäßigt), im Doppel mit CAFÉ FLESH € 12 (10 ermäßigt) |