05.09.2024 | Reas (AR/DE/CH 2024, Lola Arias)
Eröffnungsfilm
AR/DE/CH 2024, R: Lola Arias, D: Noelia Pérez, Estefanía Hardcastle, Paula Asturayme, 82’, OmeU, DCP
Als Hybrid aus Dokumentation und Fiktion, aus first-hand-storytelling und Musical, eröffnet REAS einen Blick in eine Lebenswirklichkeit, die der Öffentlichkeit ansonsten weitestgehend unzugänglich bleibt: Gedreht im Inneren des Frauengefängnisses Caseros in Buenos Aires rekonstruieren Frauen und Transmenschen ihre Knasterfahrungen – ehemalige Insassinnen selbst werden zu Performerinnen, erzählen, singen und tanzen.
In zum Teil höchst unterhaltsamen Episoden berichten sie etwa von ihren jeweiligen Vergangenheiten. Yoseli – den Eiffelturm auf ihren Rücken tätowiert – singt, an der Sicherheitskontrolle wartend, von ihrem Fernweh, während die Flughafen-Security eine nicht unerhebliche Menge Drogen aus ihrem Koffer zieht. Die Story folgt Yoseli weiter nach Caseros. Schikanöses Knastpersonal, Erfahrungen physischer und psychischer Gewalt sowie der bis ins Detail durchreglementierte Alltag prägen ihr Ankommen und Nicht-Ankommen, ebenso wie Besuche von Angehörigen, romantische Liebe und die Versuche, sich zumindest temporär frei zu machen. Sich Freiheit im Knast zu erobern, bedeutet in REAS vor allem die Fantasie zu weiten, die Abweichung von der Norm zu bejahen. Entlang der Gitterstäbe wird gevoguet und gejammt.
In Anwesenheit von Lola Arias
Do 5 Sept | UT Connewitz |
19:00 Uhr | € 7 (6 ermäßigt) |