17.09.2023 | A TALE OF FILIPINO VIOLENCE (PH 2022, Lav Diaz)

PH 2022, R: Lav Diaz, D: John Lloyd Cruz, Shaina Magdayao, Hazel Orencio, 412’, OmeU, DCP

„[T]hey always label my works as long film, slow cinema or, even, comatose cinema, then, why not a sine-nobela (film-novel). My works were and are, actually, written freely like novels or long poems.“ So der Filmemacher, Drehbuchautor, Produzent, Kameramann und Komponist Lav Diaz anlässlich seines neuen Films A TALE OF FILIPINO VIOLENCE. 

Diaz‘ Erzählen ist häufig so breit, dass die Laufzeit einen regulären Kinostart ausschließt. So werden die Filme nur auf Festivals gesehen oder – der häufigste Fall – zuhause gestreamt. Dabei sind es Leinwandfilme, die vom Dispositiv Kino leben: Das Gefühl für Zeit kommt einem abhanden, Räume falten sich immer weiter auf, die Objektwelt teilt sich auf neue Weise mit. Es gibt die Ruhe, sich in alles einzusehen, auch herauszugehen und ohne Mühe wieder einzusteigen. 

Die neue siebenstündige Filmnovelle erzählt in Schwarzweiß von der Allgegenwart der Gewalt in Diaz‘ Heimatland. Angesiedelt in der Hochphase der Diktatur von Ferdinand Marcos (1973-74) folgen wir dem Feudalherren Servando Monzon III, wie er angesichts des Terrors zu hinterfragen beginnt, sich den Traumata seiner Generation stellt. Die Adaption einer Kurzgeschichte von Ricardo Lee ist mehr als ein Geschichtsfilm: Es ist eine Parabel, die bis zur spanischen Eroberung zurückreicht und ins Gegenwärtige hineinragt. Vor kurzem wurde Ferdinand Marcos Jr. zum neuen Präsidenten gewählt … 

So 17. SeptLuru Kino in der Spinnerei
12:00 Uhr€ 8 (7 erm./red.)

TRAILER