13.09.2025 | BARBARA MORGENSTERN UND DIE LIEBE ZUR SACHE (DE 2024, Sabine Herpich)

Personalie | SABINE HERPICH

DE 2024, R: Sabine Herpich, 109’, OmeU, DCP

Zu Filmbeginn sehen wir die Chamberpop-Musikerin Barbara Morgernstern von schräg hinten, wie sie am Laptop an der Demoversion eines neuen Songs arbeitet. Dann dreht sie sich, bevor sie zum Mikrofon greift, mit breitem Grinsen zur Kamera um und spricht die Filmemacherin direkt an: „Weißt du, was ich intuitiv merke?! Ich habe das Bedürfnis, mich dir zu erklären, was ich mache. Aber das mache ich jetzt einfach nicht“, worauf Sabine Herpich halb lachend erwidert: „Musst du nicht machen.“ 

Ein programmatischer Beginn: BARBARA MORGEN-STERN UND DIE LIEBE ZUR SACHE ist kein Fly-on-the-wall-Film, der aus Immersionsdrang die Anwesenheit der Kamera und des Tonaufnahmegeräts zu verschleiern versucht, auch keine „teilnehmende Beobachtung“, die semidistanziert Bilder und Töne registriert, um sie später in neue Ordnung zu montieren. Vielmehr sehen wir einen anteilnehmenden, die Protagonistin an der Erzählweise teilhaben lassenden und ohne Talking Heads angelegten Dialog: Es ist ein gleichberechtigter Austausch zwischen kreativen Menschen, deren Arbeit für andere bis zum Endresultat in der Regel unsichtbar bleibt. Statt diese Arbeit zum Drama zu stilisieren, sehen wir lange Einstellungsfolgen in der „nackten“ Logik einer Albumentstehung. Was dabei zutage tritt, konfrontiert Herpich, wie sie im Interview beim DOK Leipzig sagte, nicht zuletzt mit dem eigenen Schaffen, etwa wenn Kostenkalkulationen in einer Exceltabelle erstellt werden.

Sa 12 Sept 2025Luru Kino
20:00 Uhr€ 7,5 (6,5 ermäßigt)
In Anwesenheit von Sabine Herpich

Trailer