Bêtes Blondes / Blonde Animals (FR 2018, Maxime Matray, Alexia Walther)

FR 2018, R: Maxime Matray, Alexia Walther, D: Thomas Scimeca, Basile Meilleurat, Agathe Bonitzer, 101′, OmeU, DCP

Genauso unwissend wie wir in Bêtes Blondes geworfen werden, genauso orientierungslos stolpert die Hauptfigur Fabien durch die Story und sein Leben. Für ihn unerklärlicher Weise wacht er im Wald auf, wo ihm ein geliehener Korkenzieher zurückgegeben wird, und nachdem Fabien die Einladung der Picknicker zu einem Grillfest annimmt, stiehlt er ihnen den sorgfältig marinierten Lachs und flüchtet in den Wald, wo der Fisch im Magen eines Jagdhundes landet. Diese kauzige
Eröffnungssequenz entwickelt sich zu einem noch kauzigeren Road Movie, das so unberechenbar ist wie die Handlungen eines ehemaligen Sitcom-Stars, dessen Kurzzeitgedächtnis nur mit Alkohol am Laufen gehalten werden kann (Fabien). Dafür, was die menschliche Existenz ausmacht, wenn man ihre Erinnerungen abzieht, interessiert sich der Film nur am Rande. Er nimmt Fabiens Einschränkungen (hinzukommt der Verlust des Geschmackssinns) als komischen Antrieb, die Handlung voranzubringen. Sie besteht aus schillernden und absurd-witzigen Episoden, die gelegentlich an der Grenze des guten Geschmacks arbeiten. Fabien trifft seinen ab sofort steten, aber immer wieder vergessenen Begleiter Yoni, der indirekt den Tod seines Boyfriends herbeigeführt haben soll, so behauptet es zumindest die Familie des Enthaupteten, dessen Beerdigung gerade vorbereitet wird. Gemeinsam versuchen sie zum Aufgebahrten vorzudringen…

20. April, 22 Uhr – Schaubühne Lindenfels – € 6,5 (5,5 erm.)


Trailer