Selbstkritik eines bürgerlichen Hundes (D, 2017, Julian Radlmaier)

Isn’t it oh so hard to make a true communist movie?! Sure, it is. Julian Radlmaier (”Ein proletarisches Wintermärchen”) knows about these things and will show us—in an honest and self-questioning way—his struggles with trying and trying and trying to be a political filmmaker in his newest film with the beautiful and telling title “Self-Criticism of a Bourgeois Dog“ on April 12 at Luru Kino at the Spinnerei. Despite all the vanity of art, this is still a really humorous film. Trust us!


In Anwesenheit des Regisseurs Julian Radlmaier und des Produzenten Kirill Krasovski

Selbstkritik eines bürgerlichen Hundes

D 2017, R: Julian Radlmaier, D: Julian Radlmaier, Deragh Campbell,
Kyung-Taek Lie, Beniamin Forti, 99’, OmeU , DCP

Julian, jung und erfolglos, gibt vor, für sein neues Filmprojekt die Lebenswirklichkeiten der arbeitenden Massen studieren zu wollen, aber eigentlich will er nur mit Camille ins Bett. Welch glückliche Fügung also, dass die junge Kanadierin tatsächlich mit in die brandenburgische Einöde zieht. Ist das der Beginn eines proletarischen Sommermärchens? Beim Apfelpflücken unter  dem erbarmungslosen Joch von Vollblutkapitalistin Elfriede Gottfried kommen Julian erste Zweifel. Neben Camilles hartnäckigem Desinteresse macht ihm besonders das georgische  Durchsetzungsvermögen von Teamkollege Zurab zu schaffen. Doch zum Glück gibt es Freundschaft (Sancho & Hong) und Wunder (Franz von Assisi?). Als das Erträumen einer gerechteren, freieren Gesellschaft an der Uneinigkeit der Ausgebeuteten und am wieder erwachten Feudaladel scheitert (ein Sumpf zieht am Gebirge hin…), flüchtet Julian sich zurück in den Szenekiez, während Camille, Hong, Sancho und der Mönch beschließen, den Zeichen zu folgen und hinaus in die Welt zu ziehen. In diesem Fall Italien, Land letzter Utopien. Julian Radlmaier widmet sich mit seiner Abschlussarbeit an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb) den großen Themen:  Glaube, Liebe, Kino und Kommunismus. Nonchalant und farbenfroh ist seine Selbstkritik vor allem aber ein Stück spielerischer Selbstironie: „Gott sei Dank, es war alles doch nur ein Film“.

12. April, 20 Uhr – Luru Kino in der Spinnerei