Abuse of Weakness
(F 2013, R: Catherine Breillat, D: Isabelle Huppert, Kool Shen, 104’, OmeU, DCP)
Catherine Breillat darf in einem Programm, das sich mit Intimitäten und weiblich-begehrlichen Perspektiven auseinandersetzt, natürlich nicht fehlen. In unserer Auswahl macht Abuse of Weakness das, was ihre kontroversen Filme meist vollbringen: er erweitert die thematische Bandbreite der Vaginale mit seiner ganz eigenen Sicht auf die Dinge. Er ist vielschichtig und autobiographisch inspiriert. Die Anti-Heldin Maud – eine starke, risikofreudige Regisseurin – erholt sich von einem Schlaganfall zu Hause. Im Fernsehen sieht sie den arroganten, charismatischen Vilko, den sie unbedingt in ihrem nächsten Film haben will. Zwischen den beiden entwickelt sich ein seltsam freundschaftliches, fortwährendes Machtspiel, das auf Kontrolle und gegenseitiger Abhängigkeit beruht. Hupperts Ganzkörperperformance ist ein unwiderstehliches Glanzstück, an deren Seite der französische Rapper Kool Shen jedoch eine nicht allzu schlechte Figur abgibt. Exquisit wird erzählt, dass das Ausnutzen einer Schwäche immer verbunden ist mit dem Ausnutzen einer Stärke. Vielleicht kann sich also sogar ein starker Charakter als Schwäche entpuppen. „The abuse of weakness is something delicious. You are very happy when it is happening to you.“ (Breillat)
24. April, 20 Uhr – Schaubühne Lindenfels – 6/5 (erm.) Euro