Heute | The Future is not what it used to be / Return of the Atom

Just what happened last night…

Thanks, CIRCLE and Mika Taanila and everyone helping out for being the best… and, of course, thanks to our charming audience!

See you tonight at the last day of GEGENkino 2017 and the last day of our Mika Taanila hommage—with another short film reel, 16 and 35mm projections and the German premiere of RETURN OF THE ATOM (ATOMIN PALUU)—at UT Connewitz.

Sun, 16 May 2017

8pm, UT Connewitz
Short film reel II: THE FUTURE IS NOT WHAT IT USED TO BE

The Zone of Total Eclipse (FIN 2006, 6’, no dialogue, 2 x 16 mm), A Physical Ring (FIN 2002, 4’, no dialogue, 35mm), Future Is Not What It Used To Be (FIN 2002, 52’, OV/English subtitles, 35mm), Spindrift (FIN 1966/2013, 14’, OV/English subtitles, 35mm)

10pm, UT Connewitz
RETURN OF THE ATOM

(FIN, D 2015, 105’, Doc, D: Mika Taanila & Jussi Eerola, OV/English subtitles, BluRay)

Circle & Mika Taanila | SSEENNSSEESS

Alright, as promised, we will now start with the unveiling of this year’s GEGENkino programme… and we kick off with something big!

One part of our 2017 programme will be an extensive hommage to the still too under-appreciated Finnish artist and filmmaker MIKA TAANILA. For the occasion of this hommage, which will feature a wide and varied selection of his works, Mika Taanila will personally come to our festival and will bring with him the Finnish psych rock outfit CIRCLE for their first show in Germany in over six years and for the German premiere of their collaborative SSEENNSSEESS performance, which will combine a live show by the PHARAOH OVERLORD offspring and a triple 16mm projection by Taanila. Instead of an opening band, we will show the film HERMAFRODIITIT feat. music and footage of Taanila’s former post-punk band SWISSAIR. Read about the interesting history of this film and Taanila early post-punk endeavours over at N&B RESEARCH DIGEST, and find out more about the event below or at the FB event page.

15 April 2017, 9pm – UT Connewitz


Hommage an Mika Taanila

Der 1965 geborene Finne Mika Taanila bewegt sich souverän und ungezwungen zwischen klassischem Dokumentarfilm, experimenteller Videokunst, Avantgarde, performativen Installationen und musikalischen Projekten. Mit Hilfe unterschiedlicher ästhetischer Zugänge und Strategien behandelt Taanila (nichteingelöste) Zukunftsversprechen, technologische Evolutionen und Human Engineering. Dabei geht es immer auch um die Begleitgeräusche, die diese Phänomene flankieren. So zum Beispiel im kurzen Stück Optical Sound, das die mechanischen Klänge eines ausrangierten Vierundzwanzig-Nadel-Druckers zur umwerfenden Techno-Sinfonie verdichtet – ein in seiner Widerborstigkeit perfekter Soundtrack für die Sehnsucht nach der schwerelosen Welt der Daten.

Taanilas Arbeitsweise wollen wir in der dreitägigen Hommage genauso nachgehen wie den utopischen Revisionen, die seine Filme erzählen, ob in Form eines biografischen Porträts des Atomphysiker-Elektronikinstrumentenbauer-Komponisten-Filmemacher-Programmierer-Künstlers Erkki Kurenniemi, ob als gelassener Kommentar der stolprigen Mensch-Maschinen-Begegnung beim RoboCup-Turnier oder als optimistische Vermessung des elliptischen Futuro-Hauses und seiner genauso wechselreichen Geschichte als Prototyp eines modernen, massenproduzierten Plastikwohnhauses. Was diese, doch sehr unterschiedlichen Werke eint, ist das Thema des Verschwindens, Verwerfens, Vergessens, Vergessen machens. Stellvertretend hierfür steht A Physical Ringdessen Found-Footage-Materialien von einem Laborversuch stammen, von dem niemand mehr weiß, welche Erkenntnisse er eigentlich zu Tage bringen sollte.

Über Mika Taanila

Mika Taanila (*1965) studierte Anthropologie an der University of Helsinki und erhielt ein Diplom in Design von der Lathi University of Applied Science. Taanilas Filme und Installationen wurden unter anderem auf Filmfestivals in Toronto und Rotterdam sowie auf internationalen Biennalen gezeigt. 2014 kuratierte er für die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen die Programmsektion „Film without Film“. Im Mai 2015 wurde er mit dem finnischen Ars Fennica Award ausgezeichnet.


Infos zur Veranstaltung

Deutschlandpremiere | Circle & Mika Taanila — SSEENNSSEESS

FIN 2013, 50’, ohne Dialog, Live-Musik von Circle, 2 x 16mm, 1 x File

Vorfilm: Swissair | Hermafrodiitit

FIN 1986, 22’, OmU, 2 x File

Auf einzigartige Weise verbinden die finnischen Experimental-Rockband Circle und Mika Taanila Musik und Film zu einem sinnlich, visuellen Live-Erlebnis. Angesiedelt zwischen Rock-Oper und theatraler audiovisueller Performance kombiniert die spektakuläre Show glitzernden Glamrock, improvisierten Krautrock und Chanson-Metal mit perfekt getakteten 16mm-Projektionen des Filmkünstlers. Neben ihrer musikalischen Bandbreite sind Circle vor allem für ihre zappaesken Performances bekannt: Lederuniformen stehen neben Spandexhöschen, minutiös getimte Bühnenchoreografien präsentieren Popikonogafie, Stargestus und Rockerpose als Abziehbildchen und Schablone. In SSEENNSSEESS bespielt Mika Taanila mit vier 16mm-Projektoren und einem Videobeam ein Triptychon aus drei Leinwänden. Die bewegten Bilder der Loops entstammen Wissenschaftsfilmen der frühen 1950er-Jahre, die in der Universität Helsinki entstanden sind und die Taanila bearbeitet und verfremdet hat. Verbranntes Land ist eine melancholische Ode an das Verschwinden einer vergangenen Technologie im Allgemeinen wie den eines Bildes im Besonderen: zu sehen ist in einer Split-Screen-Komposition, wie ein VHS-Bild beim Reinigen verschwindet, Durchlauf für Durchlauf. Swissair versammelt Super-8-Material, das Taanila für das mit seinem Co Piloten Jari Härkönen ins Leben gerufene gleichnamige Musikprojekt drehte.

15. April, 21 Uhr – UT Connewitz – € 12 VVK / 15 AK