»all eyez on v« video exhibition / »Top Girl«

Full frontal female discourse tonight:

At 6:30pm the ballroom of Schaubühne Lindenfels opens up for our »all eyez on v« video exhibition, in which various works dealing with female narrationship and the possibilites of (post-)porn filmmaking.

Similar topics will be discussed after at the »PussyPop« panel which starts at 7:30pm. With: Laura Méritt (Sexaktivistin, Mitbegründerin PorYes – Feminist Porn Award), Sven Lewandowski (Soziologe; Autor von »Die Pornographie der Gesellschaft«) und Tatjana Turanskyj (Filmemacherin, u.a. »Eine flexible Frau« & »Top Girl«).

Afterwards, at 10pm, Tatjana Turanskyj will precent her most recent film »Top Girl, oder: la déformation professionnelle« and have a Q&A with the audience after the screening.

Free entrance to the exhibition and the panel. The exhibition will be open until Saturday, 25 April. Some of the exhibiting artists will be present and available for discussion.

ifz | submit to v

Big thanks to all the people that came to our festival the last two days! Thanks to Luru Kino in der Spinnerei and UT Connewitz and to •• Videokills •• for their great choice of films and musicians!

GEGENkino continues tonite at Institut fuer Zukunft.

We will start at 10:30pm with some 16mm screenings of short films by Maria Lassnig, Valie Export and Mara Mattuschka, and a talk with filmmaker Julia Ostertag who will show her film »Sexjunkie«. So, be early! The music and performances will start afterwards. Check the timetable!

There’s also going to be some more films looping at various places all over the IfZ. Be surprised!

TRAKT 1
11:15pm—12am: SEXUS 3 Performance by Quimera Rosa
12am—1am: Bonnie Li
1am—2am: WE WILL FAIL
2am—4am: Kaltès
4am—END: nyt

TRAKT 2
3am—6am: AOna
6am—9am: supaKC
9am—END: n.akin

Vortrag | Girls with Guns. Radical feminist fantasies of empowerment?


Lecture von Julia Reifenberger

Girls with Guns. Radikalfeministische Ermächtigungs-fantasien?

Der so häufig beschworene Kampf der Geschlechter wird filmisch in keinem Subgenre uncodierter und gewalttätiger dargestellt als im in den 70er Jahren entworfenen und bis heute variationsreich inszenierten Rape&Revenge-Movie. Die Vergewaltigung einer Frau bildet den erzählerischen Kern. Dass die verübte Tat in Form einer kaltblütig exekutierten Rache auf den Täter zurückfällt, ist gewiss.
Ausgehend von dieser Verdichtung sexualisierter Gewalt, Gegengewalt und weiblichem Aufbegehren wird Film- und Kulturwissenschaftlerin Julia Reifenberger an aktuelle Produktionen anknüpfen als auch einen Blick auf historische Entwicklungslinien werfen. Dies wird deutlich machen, dass Rape&Revenge-Movies nicht zwingend exploitativ sind oder auf Schaulust und billigen Nervenkitzel abzielen. In Bergmans Die Jungfrauenquelle (1960) finden sich genauso Rape&Revenge-Elemente wie in Virginie Despentes’ Baise-moi (2000) und Gaspar Noés Irréversible (2002).
Anhand von Filmbeispielen wird Reifenberger nach dem feministischen Potential des Genres fragen, über geschlechterpolitische Implikationen und den Wandel der Rachefeldzüge sprechen. Oblag in den frühen Jahren die Revenge noch den männlichen Familienmitgliedern des Opfers, entwickelt sie sich später aus dessen Selbstermächtigung. Brutal aber lustvoll exekutiert es die Rache selbst. Seit einigen Jahren wird diese Rache obligatorisch als Gegenvergewaltigung erzählt, die dem Peiniger seine männliche, privilegierte Identität nimmt.


Im Anschluss

MS. 45

USA 1981, R: Abel Ferrara, D: Zoe Tamerlis Lund, Jack Thibeau, Peter Yellen, 81’, dF, 35mm

Am selben Tag wird die stumme Thana zweimal vergewaltigt. Ihr zweiter Peiniger überlebt seine Schandtat nicht. Zerkleinert landet er zunächst im Kühlschrank, danach in den Müllkörben New Yorks. Der Fund seines 45er-Colts ist der Auftakt zu einem rigorosen Aufräumen. Thana rechnet mit dem Monstrum Mann ab. Die früh verstorbene Zoe Tamerlis Lund spielt furios auf.

26. April, 20 Uhr – UT Connewitz

Call is closed!

Thanks a lot for all the submissions and for your interest in our festival. We will contact all those who submitted again after we are done with curating the programme. (Expected date: End of March)

OPEN CALL – Vaginale – GEGENkino 2015

Liebe Filmschaffende der Kunsthochschulen und darüber hinaus,

im April 2015 veranstalten wir in Leipzig zum zweiten Mal das GEGENkino – Filmfestival für cineastische Gegenbewegungen. Nachdem wir beim GEGENkino 2014 zusammen mit Clemens von Wedemeyer [Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, Klasse Expanded Cinema] eine Videokunstausstellung kuratiert haben, möchten wir diesen Strang im nächsten Jahr fortsetzen.

Dazu brauchen wir Eure Filme, Clips, Loops! Zum Rahmen: Innerhalb der Vaginale, einer unserer Programmsektionen, fragen wir nach gesellschaftlicher Wirkungskraft eines subversiven, (post-) feministischen Films, dessen ästhetischen Qualitäten und nach der Wechselwirkung von medialem Inhalt und sozialer Realität.

Im gegenwärtigen Kunstbetrieb und in einer breit agierenden porn-affirmativen Bewegung im Filmbereich entfacht der lässige Umgang mit dem Obszönen die Diskussion um die Darstellung weiblichen Begehrens wieder neu und bietet ein schillerndes Spektrum verschiedener Standpunkte.

Aktuelle Produktionen über weibliche Sexualität suggerieren, ihnen glücke es, feminines Begehren adäquat darzustellen oder ihnen gelinge es, mit einer femininen Pornografie eine angemessene subversive Praxis zu etablieren. Die allgemeine Euphorie nivelliert kritische Gedanken und lässt die Tauglichkeit der Machart der Filme und deren ideologische Funktion oft unhinterfragt davonkommen. Inhaltlich interessiert uns deshalb vor allem Zweierlei: (1) Die weibliche Narration, die Autorenschaft der Frau. Frauen ergreifen die Definitionsmacht über »das Weibliche« und beziehen Stellung. Damit erhält der weibliche Körper eine neue Präsenz. Wir wollen Formen versammeln und bündeln, in denen diese neue Präsenz artikuliert wird – Film- und Videokunst oder Experimentalstreifen. (2) Pornografie als radikaler Akt. Ist Pornografie überhaupt in der Lage, politische Bedeutung zu produzieren, d.h. als Medium auf gesellschaftliche Konventionen einzuwirken und damit ihre primäre Funktion, sexuelle Erregung zu erzeugen, zu überschreiten?

Formal suchen wir Arbeiten, die im weitesten Sinne filmischer Natur sind, der kleinste Nenner ist dabei das bewegte Bild. Längenvorgaben gibt es keine. Inhaltlich sollten Eure Beiträge dezidiert nach Formen und Bildern suchen, die weiblichem Begehren, weiblicher Lust und/oder weiblicher Sexualität nachspüren. Die Darstellungen können explizit sein, müssen es aber nicht notwendigerweise. Folgende Kriterien sollten erfüllt sein: (a) Eine Frau soll an Regie, Produktion oder als Performerin beteiligt sein. (b) Das Werk soll sich auf authentische Weise mit weiblicher Lust auseinander setzen. © Es soll die Grenzen des stereotypen Darstellungsspektrums weiblicher Sexualität erweitern.

Die ausgewählten Arbeiten werden im Rahmen des GEGENkino 2015 im historischen Ballsaal der Schaubühne Lindenfels in Leipzig ausgestellt. Informationen zum Festival findet Ihr unter www.gegenkino.de

Rückfragen bezüglich Einsendungen, Formalien und allem anderen gerne an Kurator und Projektkoordinator Stephan Langer unter opencall@gegenkino.de

DEADLINE ist der 15. MÄRZ 2015.

Wir freuen uns und sind gespannt auf Eure Einsendungen!