ex.oriente.lux. | Gabriele Stötzer im Gespräch mit Claus Löser
Im Gespräch: Gabriele Stötzer und Claus Löser
Den offiziellen DDR-Doktrinen entgegen gab es eine künstlerische Minderheit, die ästhetisch und politisch den Normen des damaligen Staatssozialismus nicht entsprach. Innerhalb dieser Gegenkultur etablierte sich unter anderem eine unabhängige Filmszene, die sich vor allem nach der Ausbürgerung von Wolf Biermann neu zu verorten begann. Karin Fritzsche und Claus Löser haben mit der Intention, zumindest einen Teil dieser Positionen sichtbar zu machen, das ex.oriente.lux. Experimentalarchiv Ost gegründet, das eine Vielzahl der damals dissidenten Arbeiten sammelt und katalogisiert. Teil dieses Archivs sind die Super 8-Arbeiten Gabriele Stötzers, die nicht nur für ihre Filmkunst bekannt ist, sondern multimedial arbeitet und in diversen Genres zuhause ist. Stötzer war aber auch politische Aktivistin. Wegen einer Unterschrift gegen die Ausbürgerung Biermanns wurde sie aufgrund von „Staatsverleumdung“ für ein Jahr im Gefängnis Hoheneck inhaftiert. Im Dezember ’89 mobilisierte sie zur Besetzung der Stasizentrale in Erfurt, um die Vernichtung der dortigen Akten zu verhindern.
Ihre unterschiedlichen Arbeiten sind nun seit dem 8. März 2019 für ein Jahr in der Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig (GfZK) als begehbares Archiv erlebbar, was zum Ausgangspunkt des frühen Abends werden soll. Gabriele Stötzer selbst wird zusammen mit dem praktizierenden Archivar, Kurator und Filmhistoriker Löser eine Führung durch das Archiv geben. Im Anschluss gewähren beide Einblicke in die Ideen und Arbeitsweisen von ex.oriente.lux. und kommentieren ausgewählte Beispiele.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig (GfZK)
21. April – Eintritt frei
17 Uhr: Gespräch im Stötzer-Archiv der GfZK
18 Uhr: Vortrag in der Bibliothek der GfZK