Fort Buchanan (FR/TN 2014, Benjamin Crotty) / Desire Will Set You Free (GER 2015, Yony Leyser)

A jolly 1st of May everybody!
And also: the end is near! Today’s the last day of GEGENkino 2016.

What could be better after a long, hard Day of Labour than watching a film, where all dialogue’s comprised of quotes from US American TV shows and soap operas and seeing Peaches, Rummelsnuff, Blixa Bargeld, Nina Hagen and Wolfgang Müller in the same film afterwards?! Exactly…!


Fort Buchanan

FR/TN 2014, R: Benjamin Crotty, D: Andy Gillet, Iliana Zabeth, David Baiot, Mati Diop, 65’, OmeU, DCP

Das »Fort Buchanan« in Benjamin Crottys gleichnamigen Langfilmdebüt liegt in der französischen Provinz und ist eigentlich mehr eine queere Landkommune als eine Militärbasis. Wobei, immerhin die meisten der Bewohner haben Ehemänner beim Militär. Etwa Roger, dessen bessere Hälfte Frank in Afrika ist und deren gemeinsame Tochter Roxy ebenfalls von einer Zukunft in der Armee träumt. Ganz nebenbei erwacht auch noch ihre jugendliche Sexualität, was das polyamore Fort freudig zur Kenntnis nimmt. Vater Nr. 1 quälen indes Einsamkeit und Treue, weshalb die Gemeinschaft kurzerhand beschließt, nach Djibouti zu fliegen um Vater Nr. 2 zu besuchen. Doch Leidenschaft und Begehren wollen nach 18 Jahren Ehe nicht mehr so recht aufkommen, da helfen auch Hotpants und ein neuer Haarschnitt nicht viel. Was für ein virtuoser Film! So voller Sinnlichkeit: die Farben, die Körper, das Licht, die Grobkörnigkeit des 16mm-Materials. Dazu ein Mix aus Country-Songs, Klassik und Electro-Party-Sound. Ein Hybrid voller Künstlichkeit, irritierenden Schnitten und Dialogen, die allesamt aus US-amerikanischen TV-Serien stammen, was im Französischen vollends bizarr wirkt. Nieder mit den Erwartungshaltungen! Hoch mit dem guten Humor! Queer Cinema at its best!

1. Mai, 20 Uhr – Schaubühne Lindenfels


Desire Will Set You Free

DE 2015, R: Yony Leyser, D: Yony Leyser, Tim Fabian Hoffmann, Chloe Griffin, 92’, OmU, BluRay

Ezra, ein amerikanischer Schriftsteller, kommt nach Berlin. Wegen David Bowie. Er verbringt seine Tage mit Feiern, Drogen nehmen und pseudo-philosophischen Gesprächen. Er will mehr Punk sein, gleichzeitig wünscht er sich aber mehr zu schreiben. Den Großteil seiner Zeit teilt er mit seiner geheimnisvoll-geistreichen Freundin Catherine, die einen beunruhigenden Fetisch für Nazi-Utensilien hat. In einer Bar trifft er auf Sasha, einen russischen Immigranten, der als Escort arbeitet. Beide driften durch die queere Subkultur und den exzessiven Underground der Stadt, auf Arbeit oder auf der Suche nach Leben, Sex, Liebe, Rausch. Die Stadt Berlin wird mit ihren vielen Tummelplätzen für marginalisierte Kulturen zum Hauptcharakter des Films. Gefilmt an realen Locations spielen viele Persönlichkeiten sich selbst, featuring unter anderem Peaches, Rummelsnuff, Blixa Bargeld, Blood Orange, Nina Hagen und Wolfgang Müller.

1. Mai, 21.30 Uhr – Schaubühne Lindenfels