Heute | Doron Sadja’s COLOR FIELD IMMERSION

There’s only a few unreserved seats left for the 10:30pm performance of COLOR FIELD IMMERSION. If you need some more reasons to come over tonight, check that RadioBlau teaser—thanks again to Melanie Albrecht for this one!— or, alternatively, Doron Sadja’s bandcamp page.

See you soon!


COLOR FIELD IMMERSION

Licht- und Soundperformance von Doron Sadja

Das Bestreben, die Kinoerfahrung für das Publikum zu einem direkteren, immersiveren und intensiveren zu machen, fand seine letzte große Manifestation wohl in der Wiederbelebung des 3D-Kinos. Ob es diesem wirklich gelang, das filmische Erlebnis und die Wahrnehmung auf eine neue Ebene zu hieven, ist fraglich – vor allem dort, wo die Technik mehr bloßes Gimmick bleibt als zu einem künstlerischen Mittel zu werden. Der US-amerikanische Medienkünstler und Ambient-Musiker Doron Sadja sucht in seinen unterschiedlichen Arbeiten immer wieder nach Wegen das Erleben der Zuschauer*innen auf auditiver und visueller Ebene neu auszuloten und verborgene Bereiche im Sinnlichen zugänglich zu machen. Als Ausgangspunkte dienen ihm dabei unter anderem Wahrnehmungsexperimente und technische Versuchsanordnungen aus der Geschichte der Wissenschaft. Für COLOR FIELD IMMERSION hat Sadja sich mit den Ganzfeld-Experimenten der 1970er Jahre beschäftigt; in diesen Versuchen wurden die Augen der Proband*innen mit lichtdurchlässigen Materialien verbunden und farbiges Licht darauf projiziert. Durch diesen anhaltenden Entzug sinnlicher Reize erhoffte man sich die Aktivierung hellseherischer und telepathischer Fähigkeiten. Ohne selbst solchen parawissenschaftlichen Bestrebungen nachzugehen, greift Sadja diese Tests auf und entwickelt daraus seine COLOR FIELD IMMERSION Performance. Zu einem passend arrangierten Mehr-Kanal-Soundtrack im Stile seines “Breath Heart Skin”-Albums wird die Kinoleinwand sozusagen auf wenige Zentimeter vor der Netzhaut verlagert, sodass Sadjas visuelle Kompositionen je nach räumlicher Position und geistiger Verfassung jede*n Teilnehmer*in auf jeweils andere Weise trifft. Eine parakinematographische Erfahrung, in der es  genausoviele Filme gibt wie Augenpaare.

Menschen mit photosensitiver Epilepsie seien auf die intensiven Lichtreize während dieser Veranstaltung hingewiesen.

13. April, 21 Uhr und 22:30 Uhr – UT Connewitz