Live Vertonung von Felix Kubin & PANDT zu „La Region Centrale“

Three hours are 180 minutes. Think about it…that is why PANDT from IfZ will also arrive on the scene and help to generate some dizziness during the opening projection of Michael Snow’s „La Region Centrale“.

Eröffnung GEGENkino /// opening GEGENkino
Felix Kubin & PANDT vertonen /// add sound to „La Region Centrale“
03. April, 20 Uhr
UT Connewitz

Check: https://soundcloud.com/pandt

FELIX KUBIN und PANDT vertonen „La Région Centrale“ (CAN 1971, R: Michael Snow, 180’, ohne Dialog, 16mm)

Seit 25 Jahren mäandert sich Felix Kubin – Elektroanarchist und Gründer des Syndikats für Gegenlärm – durch alle denkbaren musikalischen Formen und Genres. Im Kubinismus finden sie auf wundersame Weise zusammen: dadaistische Computermusik in der Tradition von „Der Plan“, hörspielartige Sequenzen, zerdellte Jazz-Memories, vertonte Dystopien, die in einer verseuchten Zivilisation spielen, und der Klang schöner, alter akustischer Instrumente, die gelegentlich um Aufmerksamkeit buhlen.
Exklusiv für das GEGENkino wirft Felix Kubin irrlichternde Synthie-Bahnen, kraftvoll-katatonische Tanzmusik und seine operettenhafte Stimme auf Michael Snows „La Region Centrale“. Der Klassiker des Experimentalfilms wurde an fünf Drehtagen auf einem einsamen Berggipfel im nördlichen Quebec aufgenommen. Die Kamera, fest verankert auf einem Stativ und mit mechanischen Voreinstellungen versehen, drehte sich um 360°, schwenkte nach oben in den Himmel, kreiste in alle Richtungen ohne eine einzige Bewegung zu wiederholen.
Eine experimentelle Raumsituation ist Bestandteil der Performance.

Who is GEGENkino?

Did you ever wonder: who are these weird guys putting up GEGENkino? Here is one of them. Only implied: his funky hairdo.

Jaap Blonk ist Dr. Voxoid + Deutschland Dada (D 1969, Helmut Herbst)

Tonight we add a healthy amount of DADA to our programme:

On the second last day of GEGENkino Jaap Blonk from the Netherlands will pay a visit to LuRu cinema and serve the audience some of his poetic (or whatever the hell you want to call it) pieces. You can get a slight impression of what it will sound like here, though Jaap is going to put himself into the role of Dr Voxoid who will bring his electronic toys and add all kinds of weird sounds to his dadaist vocal performance.

Furthermore, we are going to screen Helmut Herbst’s essential DADA documentary “Deutschland DADA” from 1969 in order get all the DADA history into your brains.

Jaap Blonk ist Dr Voxoid & „Deutschland Dada“ (D 1969, R: Helmut Herbst, 61’, dF, 35mm)

Dada ist Chaos, Spontaneität und Spott, ist Infantilismus par excellence, doch dabei charmant. Dada ist spielerischer Ernst, nihilistischer Protest, radikaler Überfall – gegen und auf die Künste, auf jeglichen Sinn in allen Künsten. Dada ist Vertreterin eines Unsinns, der beileibe kein Blödsinn sein will. Von den technischen Möglichkeiten Filme zu machen, waren in den 1910er und 20er Jahren Dadaisten wie Hans Richter, Man Ray oder Viking Eggeling fasziniert. Technik und ästhetisches Experiment flossen zusammen zu kleinen Filmen, visuellen Störungen, die späteren Generationen experimenteller FilmemacherInnen als Inspiaration diente. Helmut Herbsts Filmklassiker „Deutschland Dada“ dokumentiert die Auswirkungen der weltweiten dadaistischen Explosion in einem Dada-Alphabet. Neben anderen sprechen Raoul Hausmann, Richard Huelsenbeck und Hans Richter über die seltenen Momente, in denen sich radikaler gesellschaftlicher Protest und radikale Kunst kurzfristig miteinander verbündeten.

Dada ist immer schon ein medienübergreifendes Phänomen. Deswegen wird der Film im Anschluss ganz wunderbar ergänzt durch die Performance des niederländischen Lautpoeten Jaap Blonk, einem der profiliertesten Vertreter seines Fachs weltweit. Blonks sehr physische Auftritte streben danach ein Kino fürs Ohr zu erzeugen und artikulieren damit eine dadaistische Poesie, bei der Sprache als Klang aufgefasst wird. Das Geschriebene ergibt keinen erzählerischen Sinn, sondern ist Material für komponierte Laut-Artikulationen, die Sie so garantiert noch nie erlebt haben.

12. April, 21 Uhr – LuRu-Kino in der Spinnerei – € 8/6 (erm.)

Screen Prints!

Yes, we did the screen printing last Thursday! Thanx 2 OffenSiWe, DIY screen print place in Lindenau. From now on, we will remember this day as “The day we stopped having great respect for the wipe technique-paintings of Gerhard Richter” – yeah whatever…the important part, i.e. what you will get: gorgeous screen prints – two-coloured, more than two-coloured – in a limited edition of 50, numbered and each with a scrawly signature of Ricaletto. For sale during the festival – preorders via EMail. Each of them is one of a kind – get yours!

Price is 10€ per print – now if that’s not cheap, people…bloody cheap!

Hommage | Harun Farocki – Bilder hinter den Bildern

It’s time to announce the complete list of films for our “Bilder hinter den Bildern” programme! No easily digestable stuff.

Tuesday, 8th April, 9pm at Luru-Kino in der Spinnerei // 6/5 (red.) Euro


Harun Farocki | Bilder hinter den Bildern

Der Ärger mit den Bildern

GER 1973, R: Harun Farocki, 48’, OV, mpeg

Aufschub

GER 2007, R: Harun Farocki, 38’, OV, mpeg

Nicht löschbares Feuer

GER 1969, R: Harun Farocki, 25’, OV, mpeg

Arbeiter verlassen die Fabrik

GER 1995, R: Harun Farocki, 36’, OV, mpeg

„Der Philosoph fragt: Was ist der Mensch? Ich frage: Was ist ein Bild?“ Diese Sätze, die Harun Farocki eine seiner Hauptfiguren sagen lässt, beschreiben zugleich das Arbeitsfeld, das er selbst als Regisseur, Autor und Theoretiker über Jahrzehnte umkreist. Farocki greift Bilder auf, montiert und kommentiert sie, bringt sie zum Sprechen. Bilder aus der Filmhistorie und deren Fähigkeit, über gegenwärtige gesellschaftliche Zustände Auskunft zu geben, interessieren ihn dabei ebenso wie operative Bilder – Industriefotografien, Luftaufnahmen von Auschwitz – und scheinbar Banales – das Pin-up im Playboy, die Titelseite der Bild-Zeitung.

„Nicht löschbares Feuer“ ist ein Traktat über Napalm-Produktion und damit einer der wichtigsten Agitprop-Filme der Anti-Vietnam-Bewegung. In „Der Ärger mit den Bildern“ seziert und polemisiert Farocki gegen die oft gedankenlose Bildproduktion des Fernsehens. Dokumentarische Aufnahmen, die ein jüdischer Häftling im KZ Westerbork für die SS gemacht hat, werden in „Aufschub“ gegengelesen.